Reiseinfos Namibia

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Mit freundlicher Genehmigung des namibianischen Berufsjagdverbandes NAPHA stellen wir Ihnen die vom Verband herausgegebene Infobroschüre zur Jagd in Namibia zur Verfügung (Neuauflage 2000)

NAPHA
Die NAPHA ist der namibianische Berufsjagdverband (Namibian Professional Hunting Association).
Die Broschüre enthält alle wichtigen Informationen zu Land und Leuten, der Jagd, Ein- und Ausreise und ein umfangreiches Tierartenlexikon; wertvolle Tipps zur Jagd im südlichen Afrika gibt Ihnen Frhr. Droste zu Vischering auf der zweiten Seite dieses Artikels.
Größe und Lage Namibias
Namibia liegt im Südwesten Afrikas auf der Höhe des Wendekreises des Steinbocks. Im Norden grenzt Namibia an Angola (Bild: Grenzfluss Kunene), im Osten an Botswana, im Süden an Südafrika und im Westen an den Atlantischen Ozean (Karte am Ende des Textes).
Der Caprivi-Zipfel im Nordosten des Landes ragt bis nach Zimbabwe und Sambia hinein.
Namibia hat eine Oberfläche von 823 144 km2. Unser Land ist viermal so groß wie Großbritannien, mehr als doppelt so groß wie Deutschland und größer als Texas.
Topographie
Kontrastierende Landschaften kennzeichnen Namibia. Dornbuschsavanne im Zentralplateau, dichtes Buschveld, Baumsavannen und die endlose Steppe der Etoschapfanne im Norden, der majestätische Fischfluß im Süden und schließlich die Namib, die älteste Wüste der Welt (Bild: Namib), im Westen des Landes entlang der Atlantikküste.
Klima
Das Inland hat durchschnittlich 300 Sonnentage pro Jahr. Gelegentliche Niederschläge gibt es im Sommer, sie fallen normalerweise als Gewitterschauer am späten Nachmittag oder in den frühen Abendstunden.
Die „kleine“ Regenzeit fällt in die Monate September/Oktober, die „große“ in die Monate Dezember bis April. Der durchschnittliche Regenfall beträgt 100 mm im Süden, 350 mm im Zentralplateau und bis zu über 500 mm im Norden des Landes.
Im Inland sind die Sommertage heiß, mit Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad Celsius.
Die höchsten Temperaturen werden in den Monaten Oktober bis Januar gemessen. Die Wintertage während der Monate Juni, Juli, August sind mild bis warm, in der Nacht fallen die Temperaturen jedoch stark ab, manchmal bis unter den Gefrierpunkt.
An der Atlantikküste ist es wesentlich kühler als im Inland, bedingt durch den kalten Benguelastrom, der sich entlang der namibischen Küste zieht.
Im Winter werden dort jedoch oft hohe Temperaturen verzeichnet, wenn der Ostwind aus dem Inland kommt. Ansonsten sind die Winter an der Küste kühl und feucht.
Im Sommer herrschen südwestliche Winde vor und es ist mild und warm. Der Regenfall an der Küste ist minimal, unter 50mm pro Jahr. Die Luftfeuchtigkeit ist wesentlich höher als im trockenen Inland.
Einwohner
Namibia hat eine Einwohnerzahl von 1.600.000, das ergibt eine Bevölkerungsdichte von weniger als zwei Personen pro km² und somit eine der niedrigsten der Welt.
Namibias Bevölkerung ist heterogen. Die verschiedenen Bevölkerungsgruppen leben friedlich nebeneinander und machen Namibia zu einem wahren Schmelztiegel der Kulturen und zu einem Beispiel funktionierender Demokratie. Dennoch hat es in der Kolonialgeschichte genügend Beispiele für Auseinandersetzungen zwischen Weissen und Ureinwohnern gegeben (Bild: Der Waterberg) (Bild: Namutoni-Gedenkstein).
Der größte Teil der Bevölkerung lebt in ländlichen Gebieten. Windhoek, die Landeshauptstadt, ist die einzige Großstadt des Landes mit ca. 200 000 Einwohnern. Andere größere Orte des Landes sind Keetmanshoop, Ondangwa, Oshakati, Otjiwarongo, Rehoboth, Rundu, Swakopmund, Tsumeb und Walvis Bay.
Sprachen
Englisch ist die offizielle Landessprache. Neben den einheimischen Sprachen Oshindonga, Oshiherero, Nama-Damara und Kwangali sind auch Deutsch und Afrikaans als Mutter- und Kommunikationssprachen weit verbreitet.
Wirtschaft
Namibia exportiert viele Rohstoffe (Diamanten, Uran, Kupfer, Blei, Zinn, Zink), aber auch Fleisch- und Fischprodukte, in unbehandelter oder verarbeiteter Form, Karakulpelze und -teppiche, usw. Die Sektoren Bergbau, Landwirtschaft und Fischerei generieren 40% des Bruttosozialproduktes und sie stellen 90% des Gesamtexports dar.
Infrastruktur
Straßen
Namibia verfügt über eine ausgezeichnete Infrastruktur. Asphalt- und Schotterstraßen im Inland, sowie Salzstraßen an der Küste sind in bestem Zustand. Das Straßennetz mißt insgesamt rund 32 000 km, umgerechnet auf die Einwohnerzahl ist es das am besten ausgebaute in Afrika.
Von Windhoek aus führen Straßen in alle Teile des Landes bis an die Grenze nach Angola, Botswana und Südafrika.
Flughäfen
Der internationale Flughafen liegt 42 km außerhalb von Windhoek, dort landen alle Großraumflugzeuge. Der direkt in der Stadt gelegene Flughafen „Eros“ bedient alle kleineren Maschinen, auch viele der Binnen- und Regionalflüge der nationalen Fluglinie „Air Namibia“.
Alle Ortschaften haben Landepisten für kleine Flugzeuge.
Eisenbahn
Das Eisenbahnnetz umfasst 2400 km, es bedient die Hauptverkehrsstrecken des Landes. Im Süden schließt es an das südafrikanische Netz an.
Häfen
Der einzige Tiefseehafen ist Walvis Bay. Der Fischereihafen Lüderitz ist nur für kleinere Schiffe geeignet.
Post und Telekommunikation
Von Windhoek und den größeren Orten des Landes aus kann man die meisten Länder der Welt direkt per Telefon, Fax und Telex erreichen. In ländlichen Gebieten werden die Verbindungen über eine Vermittlungszentrale hergestellt.
Das Telekommunikationsnetz ist gut ausgebaut und funktionstüchtig. Im Durchschnitt hat jeder 19. Einwohner einen Telefonanschluß. Der Postservice funktioniert auch gut. Es gibt 70 Postämter und 20 Postagenturen im Lande.
Mobile Servicestellen halten die Verbindung zu entlegeneren ländlichen Gebieten aufrecht. Ausgezeichnetes Mobiltelefonnetz vorhanden.
Medizinische Versorgung
Namibia verfügt, verglichen mit anderen afrikanischen Staaten, über eine sehr gute medizinische Versorgung. Ein Arzt betreut durchschnittlich 4 450 Einwohner und pro 166 Einwohner gibt es 1 Krankenhausbett.
In der Hauptstadt Windhoek gibt es öffentliche und private Krankenhäuser mit gut ausgebildetem Fachpersonal und modernsten Diagnostikgeräten, aber auch in allen größeren Orten des Landes gibt es gut ausgestattete öffentliche Krankenhäuser.
In den ländlichen Gebieten kann die Entfernung zum nächsten Krankenhaus mitunter jedoch groß sein.
Währung
Währungseinheit ist der Namibia Dollar (N$), 1 Dollar = 100 Cents. Auch der südafrikanische Rand ist weiterhin gültiges Zahlungsmittel.
Reiseschecks in N$ oder Rand werden fast überall angenommen, Reiseschecks in anderen Währungen müssen bei der Bank gewechselt werden. Kreditkarten werden in den meisten Hotels sowie in den staatlich geführten Camps akzeptiert, z.B. Master Card, Visa, Diners Club, American Express.
Angelsport
Zum Angeln an der Atlantikküste ist keine Lizenz erforderlich. An Binnengewässern werden jedoch Lizenzen benötigt, sie sind direkt beim Eingang in die Erholungsgebiete oder Wildparks erhältlich.
Autoverleih und Verkehrsregeln
Autos und Allradfahrzeuge kann man in Windhoek, Katima Mulilo, Lüderitz, Tsumeb, Walvis Bay, Swakopmund und Keetmanshoop sowie an den beiden Flughäfen Windhoeks mieten.
Ausländer benötigen zum Lenken eines Kraftfahrzeuges einen internationalen Führerschein. Besucher der Nachbarstaaten sind von dieser Regelung ausgenommen. Autofahrer sollten immer darauf achten, genügend Werkzeug, möglichst zwei Reservereifen, Spaten, Reservekanister Benzin, Öl, Trinkwasser, Proviant, Autoapotheke, usw. mitzuführen.
In Namibia herrscht Linksverkehr. Die Geschwindigkeitsbegrenzung beträgt 120 km/h auf offenen Landstraßen und 60 km/h im Ortsgebiet. Auf Schotterstraßen sollten 80 km/h nicht überschritten werden.
Es besteht Pflicht sich anzuschnallen. Die Verkehrszeichen sind international. Warnschilder, auf denen Wild abgebildet ist, müssen unbedingt beachtet werden, denn das Wild springt oft völlig unerwartet auf die Straße, insbesondere Kudus (Bild: Kudu).
Nachts ist langsames Fahren ein Gebot. Das Wild wird vom Scheinwerferlicht geblendet und reagiert daher äußerst unberechenbar.
Information
WINDHOEK
Windhoek Automobile Association
P.O. Box 61,
Windhoek.
Tel.(061)224201
Innenministerium
Private Bag 13200,
Windhoek.
Tel. (061) 2929111
Fax. (061)223817
Ministerium für Naturschutz
und Tourismus
Private Bag 13346, Windhoek. Tel.(061)2842111 Fax. (061) 229936
Reservierungen:
Private Bag 13267, Windhoek. Tel.(061)236975 Fax. (061)224900 Windhoek
NAPHA Namibia Berugsjagdverband
P.O. Box 11291, Windhoek Tel.(061)234455 Fax. (061)222567
Windhoek Publicity Association
P.O. Box 1868, Windhoek. Tel.(061)228160
KEETMANSHOOP
Southern Tourist Forum
Private Bag 2125, Keetmanshoop. Tel. (063) 222095
LÜDERITZ
Lüderitzbucht Foundation
P.O. Box 233, Keetmanshoop. Tel. (063) 202532
SWAKOPMUND
Namib Publicity & Tourist Association
P.O. Box 275,
Swakopmund.
Tel. (064) 402224
Embassy of the Republic of Namibia
Botschaft von Namibia in Deutschland
Lützow-Center, Wichmannstr. 5, 10787 Berlin
Telefon: 030 – 25 40 95 0
Fax: 030 – 25 40 95 55
GERMANY
Namibia Verkehrsbüro
Schillerstraße 42 – 44
60313 Frankfurt
GERMANY
Tel. (069) 1337360/1/2
Fax. (069) 13373615
Einige der diplomatischen Vertretungen in Namibia
Großbritannien
P.O. Box 22202, Windhoek
Tel.(061)223022
Fax. (061) 228895
Frankreich
P.O. Box 20484, Windhoek
Tel.(061)229022
Fax, (061)229023
Deutschland
P.O. Box 231, Windhoek Tel. (061)229217 Fax. (061)222981
Italien
P.O. Box 24065, Windhoek
Tel.(061)228602
Fax. (061)228602
Südafrika
P.O. Box 23100, Windhoek
Tel.(061)2057111 Fax. (061) 224140
USA
Privatsack 12029, Windhoek
Tel.(061)221601
Fax. (061) 229792
Die Trophäenjagd in Namibia
Die Trophäenjagd in Namibia hat eine relativ kurze Geschichte, seit Anfang der 60er Jahre kommen ausländische Jagdgäste ins Land.
Das große Engagement deutschstämmiger Farmer und Jäger hat dazu geführt, dass Gesetzgebung und Jagdpraxis stark von deutschem Jagdrecht und deutscher Jagdethik geprägt wurden.
Seit seiner Gründung bemüht sich der Namibia Berufsjagdverband (NAPHA), in enger Zusammenarbeit mit der Naturschutzverwaltung, klare Regelungen zum Schutz des Wildes und einer waidgerechten Jagd zu schaffen, diese anzupassen und weiterzuentwickeln.
Der verstärkte Einstieg in die Wildforschung wird dazu beitragen, immer mehr Erkenntnisse über die einzelnen Wildarten zu gewinnen. Geht man ferner von der Tatsache aus, dass noch nicht einmal fünf Prozent des in Namibia genutzten Wildes von Trophäenjägern erlegt wird, und die Farmer ein ökonomisches Interesse daran haben, auf ihrem Land Bestände in bejagbaren Größen zu hegen, kann man von einer langfristig erfolgversprechenden Bejagung ausgehen (Bild: Guter Kudu).
Landwirtschaft und Jagdgebiete
Das Zentralplateau mit einer durchschnittlichen Höhe von über 1 500 m wird vorwiegend als extensives Weideland für die Viehzucht (Rinder, Karakulschafe, Ziegen, Pferde) genutzt.
Die Farmen haben Größen ab 5 000 ha und sind meist durch einfache Drahtzäune in „Kamps“ von 200 bis 400 ha Größe unterteilt. Auf allen Weiden befinden sich offene Wasserstellen („Dämme“) oder von Wind- (Diesel-) motoren betriebene Tränken, die auch dem Wild zugänglich sind und zu dessen „Standorttreue“ beigetragen haben.
Fließende Gewässer gibt es nur für wenige Tage in der Regenzeit (Dezember bis April, manchmal auch schon im Oktober); ansonsten liegen die „Riviere“ (Trockenflußläufe mit häufig hohem Grundwasserspiegel und üppiger Vegetation) trocken.
Die Vegetation besteht vorwiegend aus Dornbuschsavanne in einer oft von Gebirgszügen durchzogener Landschaft. Mitunter ist das Landschaftsbild allgemein auch hügelig oder bergig (Bild: Velvetschia).
Da sowohl der Staat als auch die Privatunternehmer an einem florierenden Jagdtourismus interessiert sind, weil eine sorgfältige und nachhaltige Nutzung der Wildbestände die beste Schutzmaßnahme für das Wild und seinen Lebensraum darstellt, werden die Jagdmöglichkeiten laufend erweitert.
Neue Gebiete werden für die Jagd erschlossen: Gäste können heute am Rande der Namib-Wüste in einer einmaligen Landschaft jagen.
Im nördlichen Teil des Landes sind große Konzessionsgebiete für die Großwildjagd geöffnet, um beispielsweise die hervorragenden Elefantenbestände zu nutzen. Auch Jagden auf Löwe, Leopard und Büffel sind dort möglich.
Der Staat fördert die Einrichtung von Jagdfarmen und privaten Naturreservaten indem überzähliges Wild aus den Nationalparks lebend gefangen und an Interessenten abgegeben wird.
Durch gezielte Zuchtprogramme ist es gelungen, eine ganze Reihe ehemals in Namibia heimischer oder zusätzliche Tierarten wieder auf großer Fläche einzubürgern – durchwegs mit gutem Erfolg.
So findet auch der Jäger, der in der Vergangenheit bereits erfolgreich in Namibia gejagt hat, auf zahlreichen Wildfarmen heute weit mehr bejagbare Arten vor – und damit lohnende Trophäen in vertrauter Umgebung.
Gesetzliche Regelung der Trophäenjagd
Das Jagdgesetz Namibias wurde vor gut 20 Jahren im Kern seiner heutigen Form festgeschrieben und ist auch nach der Unabhängigkeit des Landes in seinen wesentlichen Bestimmungen gleich geblieben.
Das Gesetz regelt unter anderem die Unterkunft, wobei zwischen Jagd- und Gästefarmen unterschieden wird. Jagdfarmen sind landwirtschaftliche Betriebe, die im Voll- oder Nebenerwerb auch die Trophäenjagd betreiben und während dieser Zeit ihre Gäste beherbergen und verpflegen.
Die vorgeschriebenen Mindesteinrichtungen werden heute selbstverständlich von allen Anbietern weit überboten.
Gästefarmen sind Beherbergungsbetriebe mit oder ohne Jagdmöglichkeit, die mindestens fünf Gästezimmer aufweisen müssen.
Die Qualitätsstandards sind höher gesetzt. Wie die Safariunternehmen werden auch die Gästefarmen nach einem Sternesystem kategorisiert.
Dienstleistungen
Safariunternehmen, Gästefarmen und Jagdfarmen bieten, abgesehen von der Unterkunft, auch Dienste wie Transport, Spurenlesen, Jagdführung sowie Feldpräparation der Trophäen an.
Jagdfarmen können für obengenannte Dienstleistungen und die Trophäen, aber auch für andere Dienste wie Waffenverleih, Hilfe bei der Waffeneinfuhr und Munition und Besorgen von Permits Bezahlung fordern.
Die Preise für Trophäen und Jagdaufenthalt sind gegenwärtig von staatlicher Seite nicht festgelegt.
Der Namibia Berufsjagdverband empfiehlt seinen Mitgliedern jedoch, sich an den regelmäßig angepassten landesüblichen Preisspiegel zu halten.
Der Jäger muß sich vorher selbst vergewissern, welchen Preis er pro Tier bezahlen muß. Das Fleisch des Trophäentieres gehört dem Grundbesitzer.
Der Trophäenjäger muß auf jeden Fall für Tiere bezahlen, die eindeutig angeschossen und trotz intensiver Nachsuche nicht gefunden wurden.
Der Preis für ein solches Tier darf nicht höher sein als der vorher für das Tier vereinbarte Preis.
Jagdführung vorgeschrieben
Laut Bestimmungen des Ministeriums für Umwelt und Tourismus muß ein Trophäenjäger immer von einem registrierten Berufsjäger oder Jagdführer begleitet werden.
Beide, Jäger und Jagdführer, sind durch diese Verordnung gebunden, und das Ministerium für Umwelt und Tourismus wird sehr bestimmt gegen jegliches Vergehen auftreten. Es ist untersagt, einen Trophäenjäger allein auf einem Ansitz zu lassen, während der Jagdführer abwesend ist.
Die Entschuldigung, dass ein solcher Jäger nur das Wild beobachtet, den Sonnenuntergang oder die Stille genießen will, wird nicht akzeptiert, es sei denn, eine solche Person wird ohne Schusswaffe angetroffen.
Das Permit (die Jagdlizenz) ist wichtig
Laut Verordnung darf niemand ohne Permit auf die Jagd gehen.
Nur die auf dem Permit genannten Tiere dürfen bejagt werden.
Eine Exportgenehmigung wird nur für jene Trophäen erteilt, die laut Jagdpermit erlegt wurden. Die Jagdlizenz muß während der Jagd mitgeführt werden, und am Ende des Jagdtages müssen die Spalten auf der Rückseite der Lizenz ausgefüllt und unterschrieben werden.
Wichtig: Pro Person und Jahr dürfen nur insgesamt 2 Exemplare jagdbarer Wildarten oder jagdbarer Vögel erlegt werden.
Nach Ablauf der Jagd soll der Jagdschein dem Jagdführer überreicht werden, der ihn daraufhin beim Permitbüro zur Beantragung der Exportgenehmigung von Trophäen einreichen muß.
Waffen und Munition
Das Jagen von Wild mit Pfeil und Bogen ist auf Farmen, die eine Lizenz für die Bogenjagd haben, unter der Führung eines Jagdführers mit Bogen-Jagdlizenz gestattet.
Bei der Jagd auf Steppenwild („softskinned animals“) dürfen keine Vollmantelgeschosse, sondern nur Teilmantelgeschosse benutzt werden. Es darf nur eine Schusswaffe mit folgender Durchschlagskraft (Mündungsenergie) der Munition für folgende Tiere benutzt werden:
  • Springbock und kleiner: 1370 Joule (Bild)
  • Alle anderen Wildarten wie z.B. Eland (Eland), Kudu, Gemsbock, Wildebeest, Zebra (Bild): 2200 Joule.
  • Großwild: 5400 Joule
Wichtig: Es dürfen keine Revolver, Pistolen oder automatischen Waffen bei der Jagd benutzt werden, auch nicht für den Fangschuss.
Auch die Einfuhr solcher Waffen ist seit 1991 verboten.
Begriffserklärung
Der Jäger muß wissen, was unter bestimmten Begriffen genau zu verstehen ist.
Jagen bedeutet im Sinne der Verordnung „Töten von Wild mit jeglichen Mitteln; der Versuch, das Wild zu töten, es zu schießen oder der Versuch zu schießen; das Verfolgen, Aufspüren, Auflauern oder Treiben mit der Absicht, das Wild zu töten, es zu schießen oder es vorsätzlich zu stören“.
Unter einer Trophäe versteht man „Felle, bzw. Häute, Panzer, Pfoten, Hufe oder Klauen und Köpfe bzw. einen Teil davon, von Wild oder wildlebenden Tieren; jedoch umfasst die Begriffsbestimmung diese nicht, wenn sie infolge eines Verarbeitungsverfahrens ihren ursprünglichen Charakter verloren haben“.
Wildfleisch ist „das frische, gesalzene, geräucherte, getrocknete oder im Raucher- oder Trocknungsprozess befindliche Fleisch von Wild, mit den am Fleisch befindlichen Knochen. Es umfasst auch den ganzen Tierkörper eines getöteten Stücks Wild“.
Geschütztes und jagdbares Wild
Einteilung des Wildes
Namibia ist zum weltweiten Schutz einiger Wildarten wie Elefanten, Leoparden und Geparden einem internationalen Abkommen beigetreten.
Andere Tiere wiederum müssen wegen ihrer Seltenheit oder ihrer Nützlichkeit für den Farmer geschützt werden. Um diesen Voraussetzungen zu genügen, wird das Wild im Sinne der Verordnung in folgende Gruppen eingeteilt:
  • Besonders geschütztes Wild
  • Geschütztes Wild
  • Jagdbares Wild
  • Jagdbare Vögel
Es gibt jedoch andere wildlebende Tiere wie Löwen, bestimmte Reptilien und Nagetiere usw., die nicht diesen Gruppen zugeteilt werden. Sie werden als „wildlebende Tiere“ bezeichnet.
Wild, das normalerweise nicht in Namibia vorkommt und aus anderen Ländern eingeführt worden ist, wird als „exotisches Wild“ bezeichnet.
Besonders geschütztes Wild
Hierbei handelt es sich um folgende Wildarten:
Hinsichtlich der obengenannten Tiere hat Namibia sich international zum Schutz von Bergzebras, Giraffen, Nashörnern und Flusspferden verpflichtet.
Wegen ihrer Seltenheit wurden die beiden Impalaarten und die Klippspringer noch zu dieser Gruppe hinzugerechnet. Diese Tiere dürfen nur mit Genehmigung der höchsten Behörde in Namibia gejagt werden.
Geschütztes Wild
Diese Tiere werden wegen Ihrer relativen Seltenheit oder Nützlichkeit geschützt und dürfen nur mit Genehmigung des Ministeriums für Umwelt und Tourismus gejagt werden.
Es ist zu beachten, dass alle Vögel in Namibia geschützt sind, mit Ausnahme folgender Arten: Blutschnabelweber, Maskenbülbül (Schwarzkopf), Maskenweber, Mausvogel, Schildrabe und Sperling, außerdem jagdbare Wildvögel.
Beim geschützten Wild handelt es sich um folgende Tiere:
Ungeachtet der Tatsache, dass Honigdachse und Erdferkel zum geschützten Wild gehören, darf ein Farmer sie auf einer schakalsicher eingezäunten Farm töten, weil sie Löcher unter dem Maschendraht hindurch graben.
Auf nicht schakalsicher eingezäunten Farmen dürfen die Tiere nicht ohne Genehmigung gejagt werden.
Jagdbares Wild und jagdbare Vögel
Aus praktischen Gründen werden beide Gruppen zusammengelegt. Zum jagdbaren Wild gehören die Wildarten, die zahlenmäßig noch recht stark vertreten und über weite Teile von Namibia verbreitet sind.
Hierzu gehören:
  • Kudu (Kudu)
  • Oryxantilope (Gemsbock) Bild
  • Springbock (Bild)
  • Warzenschwein und Pinselohrschwein (diese Wildschweinart kommt nur im Norden des Landes vor und ist nicht zahlreich; sie ist auf landwirtschaftlichen Flächen jedoch eine solche Plage, dass die Jagd auf sie freigegeben worden ist)
Die Trophäenjagd auf jagdbare Vögel beschränkt sich auf nur zwei Vögel pro jagdbarer Art. Die jagdbaren Arten sind nachfolgend aufgeführt:
  • Felsentaube
  • Kapturteltaube
  • Senegaltaube
  • Kaptäubchen
  • Fleckenflughuhn
  • Nachtflughuhn
  • Namaflughuhn
  • Wachtel
  • Harlekinwachtel
  • Hottentottenente
  • Kapente
  • Witwenente
  • Nilgans
  • Laufhuhnchen
  • Perlhuhn
  • Rebhuhnfrankolin
  • Rotschnabelfrankolin
  • Swaisonfrankolin
Geschützte Pflanzen
Zu den geschützten Pflanzen gehören einige Arten der
  • Eiskrautgewächse
  • Hundsgiftgewächse
  • Seidenpflanzengewächse
  • Dickblattgewächse
  • Liliengewächse
  • Meerettichbaumgewächse
  • Orchideengewächse
  • Fußdorngewächse
  • Portulakgewächse
  • Rebengewächse und Velvetschias (Bild)
Trophäenbewertung und Qualitätskontrolle
Nach reiflicher Überlegung und auf Empfehlung des Berufsjagdverbandes wurde ab März 1983 eine staatlich kontrollierte Vermessungsformel in Zentimeterpunkten für Namibia eingeführt (Bild: Guter Kudu).
Diese Formel ermöglicht eine einheitliche Qualitätskontrolle, die auch gleichzeitig die Erstellung von Jahresstatistiken erleichtert.
Es muß jedoch gleich darauf hingewiesen werden, dass diese Vermessungsformel nicht in Konkurrenz zu den weltweit bekannten Formeln stehen soll, da sie nur interne Verwendung findet. Der Einfachheit halber ist die namibische Formel der S.C.I. (Safari-Club International, USA)-Formel sehr ähnlich.
Bei Spiralgehörnen (Kudu und Eland) wird jede Stange jeweils um die Wendung gemessen, beide Längen zusammengezählt.
Dazu werden die Umfänge der beiden Basen addiert, die Summe der Maße ergibt die Zentimeter-Punktzahl.
Die anderen häufigen namibischen Antilopen (Oryx, Springbock, Hartebeest, Ducker, Steinbock) werden von der Basis in der Mitte des Horns zur Spitze hin vermessen.
Es gilt jeweils die Summe der zwei Stangen und der Umfang der beiden Basen. Die Basis wird in allen Fällen an der dicksten Stelle gemessen. Die Abmessung der Längen nimmt in keinem Falle Rücksicht auf Einbuchtungen im Hörn, solche werden glatt übermessen.
Beim Warzenschwein werden nur der Umfang und die Länge des größten Hauers gewertet. Jeder Jagdführer oder Berufsjäger hat eine Kontrollliste über andere Vermessungen, wie z.B. Gnu oder ähnliches, vorliegen.
Sinn der Trophäenkontrolle ist es, zu verhindern, dass den Gästen minderwertige Trophäen, vor allem von zu jungen Tieren, angeboten werden.
Unterschreitung der vom Staat vorgeschriebenen Mindestlängen kann nur durch Überalterung des erlegten Tieres entschuldigt werden.
Das gesamte Vermessungssystem wurde zum Schutz des Jagdgastes eingeführt, d.h. der Gast kann sich z.B. weigern, eine zu kleine (junge) Trophäe zu vergüten. Mutwillig falsche Angaben seitens des Jagdführers oder Berufsjägers bei der Eintragung der Trophäenlängen auf das Jagdpermit werden geahndet, bis hin zum Lizenzentzug.
Die Minimumpunkte für die Trophäen (die nach einer Probezeit in der Zukunft eventuell noch erhöht werden können) sind in einer offiziellen Liste aufgeführt, die dem Gast hierzulande vorliegt. Abgesehen vom System der namibischen Qualitätskontrollen, die ähnlich der S.C.I.
Vermessung direkt nach Erlegung vorgenommen werden kann, kann der Gast eine Trophäe nach der vorgeschriebenen Trocknungszeit von offiziellen Vermessern für z.B. Rowland Ward messen und eintragen lassen.
Die Namibia Trophäenkontrolle schreibt Mindestzentimeterpunkte vor, die wir ihnen in einer Tabelle zusammengestellt haben (Tabelle).
Medaillen für Jagdtrophäen aus Namibia
Angeregt durch eine Vielzahl interessierter Gastjäger und bestärkt durch verschiedene damit zusammenhängende Überlegungen, festigte sich zunehmend der Gedanke, das Erlegen reifer, kapitaler Trophäen in gebührender Weise anzuerkennen Trophäe Eland Altersbestimmung Kudu.
Aber auch echte Abnormalitäten und überalterte Stücke fallen unter waidgerechte, hegebewusste Jagd.
Medaillen sind nur dann sinnvoll, seriös und erstrebenswert, wenn sie international bedeutungsvoll und anerkannt sind. Deshalb wurden dem Medaillensystem die international bekannten und anerkannten S.C.I. (Safari-Club International) Maße zugrunde gelegt (mit Ausnahme von Oryx und Warzenschwein).
Eine Trophäe, die dieses Punktmaß erreicht (siehe Tabelle), verdient eine Silbermedaille.
Trophäen, die bis zu fünf Prozent unter dem SCI-Wert liegen, können eine Bronzemedaille erhalten. Trophäen, die fünf Prozent oder mehr über dem SCI-Wert liegen, qualifizieren für eine Goldmedaille.
Nun gibt es aber auch besonders anerkennenswerte Abschüsse, die kaum in die Medaillen-Kategorie fallen werden, dazu zählen abnormale und überalterte (kurze, stumpfe) Trophäen. Für solche Trophäen kann der Jäger eine Hegemedaille beantragen.
Um auch diejenigen Jäger, die während der vergangenen Jahre Anstoß zu diesem Medaillensystem gegeben haben, an dieser erfreulichen Entwicklung teilhaben zu lassen, werden die Anerkennungen auch rückwirkend verliehen – durch die sorgfältig geführten Schussbücher und Jahresberichte können die meisten der bisher erlegten außergewöhnlichen Trophäen erfasst und prämiert werden.
Die Medaillen (und Zertifikate) werden nicht durch den einzelnen Jagdführer/Berufsjäger vertrieben, sondern durch den Namibia Berufsjagdverband, Sekretariat, Postfach 11291, Windhoek, Namibia.
Der individuelle Jagdführer/Berufsjäger ist allerdings verantwortlich dafür, dass die entsprechenden Formalitäten erledigt werden, so dass der Jäger seinen Antrag auf die Medaille(n) einreichen kann.
Die Farmjagd in Namibia
Namibia ist in erster Linie ein Viehwirtschaftsland, das noch große, unberührte Flächen hat und somit einer großen Vielfalt und Anzahl wildlebender Tiere Lebensraum bietet.
Um einen tragfähigen Wildbestand zu sichern, gibt es verschiedene Nutzungsmöglichkeiten, u.a. die Trophäenjagd. Die Farmjagd, als eine der ersten Jagdmöglichkeiten in Namibia bekannt, bildet das Rückgrat der Trophäenjagd.
Als Trophäenjäger erlebt man eine Art „Ferien auf dem Bauernhof“. Der Farmer ist als Eigentümer des Jagdgebietes vertraut mit Fauna und Flora.
Hierdurch bietet er dem Jäger ein engeres Verhältnis zur Natur, und der Gast bekommt persönlichen Kontakt zur hiesigen Bevölkerung, wodurch er die Verhältnisse und Probleme besser kennenlernt.
Das tägliche Leben auf der Farm spielt sich vor seinen Augen ab und ist für jeden ein Erlebnis für sich.
Im Mai 1988 wurde die Gesetzgebung so geändert, dass es einem Jagdführer möglich ist, auf zwei weiteren registrierten Jagdfarmen zu jagen.
Durch die gesetzliche Festlegung des „Meister-Jagdführers“ erhält der Jagdgast eine größere Auswahl an Trophäentieren und lernt auch andere Gebiete Namibias kennen.
Die Farmjagd ist durch ihre umfangreiche Gestaltung lebhaft.
Nach einem kleinen Frühstück startet früh morgens eine Pirschfahrt. Sobald ein Trophäentier wahrgenommen wird, muß es angesprochen und angepirscht werden, damit man zum Schuß kommt.
Nur in den seltensten Fällen muß der Schuß vom Jagdwagen aus angetragen werden. Je nachdem wie weit der Vormittag vorangeschritten ist, gibt es Zuhause ein ausgiebiges „Brunch“ oder auch ein Mittagessen.
Erlegte Trophäentiere werden währenddessen unter Anleitung des Farmers von seinen Mitarbeitern fachgemäß versorgt.
Nach einer längeren Mittagspause mit eventuellem Ansitz an Damm, Wasserstelle oder Hochsitz, geht es wieder hinaus auf eine Pirschfahrt. Gegen Abend kommt man beladen mit neuen Eindrücken und Erlebnissen zurück.
Dämmerschoppen, ein warmes Bad, Kaminfeuer, gutes Essen und viele interessante, persönliche Gespräche lassen dann den Tag ausklingen. Die Trophäenjagd auf Wachteln, Perl- und Sandhühner oder andere jagdbare Vögel kann auch Teil der Erlebnisse sein.
Da jeder am Tagesgeschehen teilnimmt, wird der Gast voll in den Familienkreis aufgenommen.
Die Freizeitgestaltung ist sehr umfangreich. Auf vielen Farmen gibt es Reitpferde, die zum Ausritt benutzt werden können. Spaziergänge durchs Farmrevier, Sonnenbaden, Schwimmen, Ansitze zum Beobachten und Filmen können der Abwechslung dienen.
Da eine Jagdfarm so groß und weitläufig ist, ergeben sich für Gäste und Jagdführer die phantastischsten Anblicke und Erlebnisse in freier Wildbahn. Jeder Gast kann sicher sein, dass er unser Land mit vielen neuen, interessanten Eindrücken verlässt.
Die Jagd auf einer Gästefarm
Die Jagd auf einer Gästefarm ist im Grunde eine Weiterentwicklung und Erweiterung der Farmjagd.
Der Eigentümer einer Gästefarm darf zwei weitere Berufsjäger anstellen, so dass sich mehrere Jagdgruppen bilden können. Seine Gästefarm muß ein Minimum von fünf Zimmern, Bad und Toilette mit fließend kalt und warm Wasser haben.
Seine Einrichtungen werden in regelmäßigen Abständen von Beherbergungsinspektoren des Ministeriums für Naturschutz und Tourismus kontrolliert.
Der Eigentümer einer Gästefarm oder seine Angestellten, sofern er und/oder sie als Berufsjäger registriert sind, sind berechtigt, auch auf anderen Farmen zu jagen, wenn die Einwilligung des jeweiligen Grundbesitzers vorliegt.
Dadurch wird die Gefahr vermieden, dass das eigene Revier überjagt wird. Nebenbei erhält der Gast auch Einblick in den Tagesablauf eines Farmbetriebes, denn normalerweise ist der Besitzer einer Gästefarm hauptberuflich Farmer.
Fast alle Gästefarmen haben ein Schwimmbad, bei den hiesigen Temperaturen eine willkommene Einrichtung, und viele andere Möglichkeiten, auch einen Ruhetag des Jägers oder den Aufenthalt nichtjagender Besucher abwechslungsreich und interessant zu gestalten.
Auch die Jagd auf einer Gästefarm wird nach waidmännischen Regeln durchgeführt, für die Versorgung der Trophäen hat eine Gästefarm geschultes Personal, das seine Aufgabe schnell und akkurat ausführt.
Eine Gästefarm hat normalerweise eine Alkohollizenz; es darf also ein ausgedehnter „Sundowner“ gehalten werden, bei dem durch das Zusammentreffen der verschiedenen Jagdgruppen immer ein reges Gespräch über den Erfolg oder Misserfolg des Tages entsteht, Erfahrungen ausgetauscht und Tipps weitergegeben werden können.
Dass für das leibliche Wohl in Form eines reichlichen Frühstücks, Brunchs, Mittagessens oder abendlichen „Braaivleis“ bzw. warmen Essens ausreichend gesorgt wird, kann wohl jeder bezeugen, der einmal eine Jagd auf einer Gästefarm miterlebt hat.
Die Safarijagd in Namibia
Da die in Namibia registrierten Safariunternehmen ein breites Spektrum von Programmen anbieten, kann die Safarijagd nur in ihrem breiten Rahmen beschrieben werden.
Generell kann man zwischen luxuriösen und den reinen Abenteuer-Safaris wählen. Die Mehrzahl der Safaris wird jedoch gemischt angeboten, vollkommen auf die individuellen Wünsche des Gastes ausgerichtet.
Da der Berufsjäger mit seinem Team und zum Teil mobiler Unterbringung platzmäßig nicht gebunden ist, kann bei einem Safariunternehmen erwartet werden, dass den einzelnen Jagd- und Trophäenwünschen nachgekommen wird.
Alle Safariunternehmen in Namibia werden staatlich kontrolliert und sind aufgrund ihrer Leistungen mit bis zu drei Sternen prämiert.
Nach der üblichen persönlichen Abholung der Gäste am Flughafen ist der Ausgangspunkt einer Safari in den meisten Fällen ein Basiscamp, das vom Bungalowstil zur Zeltunterbringung variieren kann.
Gejagt wird auf sonst nicht genutztem Farmgelände, welches oft eine Konzession bis zu 200000 ha umfassen kann. Außer der Größe spielt natürlich die Qualität des Gebietes eine große Rolle.
Der Jagdtag kann vor Sonnenaufgang mit einem englisch-traditionellen „early morning“-Tee oder Kaffee – am Bett serviert – eröffnet werden, dem ein deftiges, kräftiges (bis zum ä la carte) Frühstück folgt.
Kurz vor Sonnenaufgang geht es per vollausgerüstetem Jagdwagen (unter Mitführung von Tagesproviant und Getränken) und dem Berufsjäger mit mindestens zwei Jagdhelfern (Tracker und Skinner) auf Pirschfahrt.
Je nach Trophäenwünschen sowie Fitnessgrad des Gastes wird flaches, hügeliges oder gebirgiges Gelände durchfahren und durchpirscht.
Der Schuß vom Wagen ist verpönt, die ehrliche und faire Jagd wird generell zum Jagdinhalt. Im Punkte Waidgerechtigkeit darf keine Toleranz seitens des Führers erwartet werden. Die Art der Pirschgänge hängt viel vom Gelände, den Wünschen und dem Vermögen des Gastes ab und wird dementsprechend eingeteilt.
Erlegtes Wild wird nach dem üblichen Festhalten in Bild oder Film vom Team sogleich versorgt, da man generell nichts verludern lässt.
Das Mittagsmahl und Getränke werden im Kamp eingenommen oder als „Lunch Pack“ mitgeführt und je nach Gegebenheit während des Ansitzes eingenommen.
Da das Wild (außer Sauen) normalerweise über die Mittagszeit ruht, wird die Beunruhigung im Gelände auf ein Minimum beschränkt. Die Mittagspause variiert je nach Jahreszeit und Tagestemperatur.
Die anschließende Nachmittagspirsch führt je nach Jagderfolg direkt zum Camp zurück. Auf Wunsch des Gastes wird oft kurz nach Sonnenuntergang ein Höflichkeitsbesuch (meistens Ablieferung des Wildbrets) beim jeweiligen Grundeigentümer eingeplant. Zurück im Camp werden am Lagerfeuer oder am Abendtisch die Erfahrungen und Erlebnisse des Tages ausgetauscht und die Planung für den nächsten Jagdtag unternommen.
Jagd in den Außengebieten der Konzession oder beim Wechseln des Gebietes beinhaltet oft ein oder zwei Übernachtungen im Zelt oder unter dem afrikanischen Sternenhimmel, ein Erlebnis, das das Herz jedes Besuchers höher schlagen lässt.
Das Basiscamp liegt meistens in einem Konzentrationsgebiet, in dem die in Namibia üblichen Trophäentiere, wie z.B. Kudu, Oryx, Hartebeest, Springbock, Keiler, Steinböckchen und Ducker natürlich vorkommen.
Erwähnenswert ist, dass in diesen Gebieten auch der Gepard am häufigsten angetroffen wird. Exkursionen in Bergzebra-Gebiete (in Kombination mit dem Leoparden) im Westen des Landes, oder Eland im Norden und Nordosten des Landes, beanspruchen meist einen längeren Safariaufenthalt.
Es werden jedoch auf Anfrage spezielle Sondersafaris auf die letztgenannten Wildarten angeboten.
Seit 1988 wurden vom Staat offene Konzessionen in den nördlichen Landesteilen vergeben. Ende 1992 wurden diese offenen Konzessionen durch das gerechtere „Tender“ System (öffentliche Ausschreibung) ersetzt, inzwischen werden die Konzessionen in offenen Auktionen versteigert.
Gleichzeitig soll eine größere Gebietsflexibilität angestrebt werden. Einige Safariunternehmen waidwerken dort auf Elefant, Büffel, Löwe, Leopard und verschiedene begehrte und seltene Wildarten wie u.a. Rappen- und Pferdeantilopen.
Außerdem können Problemtiere (meist Elefanten, Löwen oder Leoparden), die „Unfug“ auf privaten Farmen oder in einheimischen Siedlungen treiben, kurzfristig freigegeben werden.
Dieses Angebot könnte für alle Jäger interessant sein, die sich gerade in Namibia aufhalten oder kurzfristig einreisen können. Die Riesenentfernungen und aufwendigen Zeltcamps allerdings fordern eine Kostenstruktur, die das Vermögen des Normaljägers übersteigt.
Wildfarmen
Wohl jeder Naturfreund nimmt den drastischen Rückgang der Wildbestände in Afrika mit Besorgnis zur Kenntnis. In dem von sozialen und wirtschaftlichen Problemen geplagten Kontinent ist Naturschutz ein Thema untergeordneter Bedeutung.
In den letzten Jahren hat sich das Umweltbewusstsein grundlegend geändert, und viele Farmen haben Gebiete für Wild geschaffen, in denen es Zuflucht und Sicherheit finden kann.
Da die traditionellen Wildgebiete durch den Bevölkerungsdruck immer mehr bedrängt werden, wurde dadurch eine echte Alternative geschaffen.
Man darf die afrikanischen Wildfarmen nicht mit der Gatterwirtschaft in anderen Teilen der Welt verwechseln, da die Dimensionen nicht zu vergleichen sind. In Namibia darf die reguläre Trophäenjagd nur in Gebieten größer als 10 qkm ausgeübt werden, was die Größe der meisten europäischen Jagdgebiete bei weitem übersteigt. Selbst Reviere von 100 qkm sind keine Seltenheit.
Wildarten, die heute nur in bestimmten Gegenden oder Nationalparks vorkommen, werden in
neuen Gebieten angesiedelt, so dass die Bestände besser vor den Auswirkungen der Dürre, Seuchen und Wilderern geschützt sind.
Seltene Wildarten, wie Rappen- und Pferdeantilopen, Schwarznasenimpala, Tsessebe und Nashorn, nehmen durch private Hegemaßnahmen zu. Südafrikanische BIeßböcke und Weißschwanzgnus sind hier mit Erfolg ausgesetzt worden.
Wenn das Wild auf diesen Farmen sein natürliches Habitat findet und fair bejagt wird, dann überwiegen die positiven Seiten die Nachteile eines Wildzaunes. Da die Trophäentiere oft nur fünf Prozent der Population ausmachen, wird durch die Jagd auf alte reife Trophäen der Bestand gefördert.
Wenn Sie auf gut geführten Farmen jagen, leisten Sie einen Beitrag zur Erhaltung und Förderung des Wildbestandes, unseres wertvollen Erbes.
Namibias Wildbahn im Überblick
Die jagdbaren Wildarten (einschließlich der geschützten Wildarten, die vom Ministerium für Umwelt und Tourismus für die Trophäenjagd generell oder auf besonderen Antrag freigegeben werden).
Auf Farmland in freier Wildbahn:
Raubwild:
  • Schakal Karakal (Wüstenluchs)
  • Leopard und Gepard können wegen Verursachung erheblicher Schäden und guter Bestände limitiert legal bejagt werden. (Einfuhr der Jagdtrophäen nach Deutschland mit Genehmigung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Bonn)
Flugwild:
  • Frankoline
  • Flughühner
  • Perlhühner
  • Gänse
  • Enten
  • Tauben
  • Wachteln
Zusätzlich auf einigen eingezäunten Wildfarmen:
Die Bestände sind meist noch im Aufbau begriffen, so dass nur sporadisch einzelne überalterte Tiere zur Jagd freigegeben werden.
In offenen Konzessionen:
In den wasserreichen Gebieten im Nordosten Namibias (Kavango und Caprivi mit offenen Grenzen zu Angola, Sambia und Botswana) ist die Tierwelt noch artenreicher. Wegen kriegsähnlicher Handlungen sind Konzessionen zur Zeit gesperrt (Anm. der Redaktion).
In den flexibel gestalteten staatlichen Konzessionsgebieten (Buschmannland, Caprivi, Kavango:
Die wichtigsten Wildtiere Namibias
Es ist im Rahmen dieser Übersicht weder notwendig noch möglich, alle wilden Tiere, die in Namibia vorkommen, hier im Sinne eines Feldführers vorzustellen.
Deshalb sollen hier nur jene Arten aufgeführt werden, die für den Jäger – mit Kamera oder Büchse – besonders interessant sind. Der Einfachheit halber werden die verschiedenen Arten in alphabetischer Auflistung unter den in deutscher Sprache gebräuchlichen Namen genannt.
Auf Seite 2 finden Sie wichtige, allgemein gültige Informationen zur Jagd im südlichen Afrika
Hansgeorg Arndt

Hansgeorg Arndt

Namibia
Namibia mit seinen wichtigen Städten.
Hansgeorg Arndt



Bilder:

Velvetschia Waterberg Springbock Schwarznasenimpala Namib

Kunene Weissschwanzgnu Streifengnu Namutoni Gedenkstein Erlegter Kudu

Kudu Eland Blessbock Bergzebra Oryx

Breitmaulnashorn Zwei Streifengnus Altersbestimmung Kudu Trophäenbewertung Eland

Hansgeorg Arndt

Folgeseiten:
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Foto: Günter Mensching

Hansgeorg Arndt

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