Checkliste für Auslandsjäger

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Gute Planung ist der halbe Erfolg bei Jagdreisen. Besonders wenn man auch auf Pleiten, Pech und Pannen vorbereitet ist. JAGEN WELTWEIT hat in Zusammenarbeit mit Jagdvermittlern eine Checkliste zusammengestellt. Damit Sie vor Ort unbeschwert jagen und nicht baden gehen.

 

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(Foto:Lukas Wernicke)
Wer seine Jagdreise sorgfältig vorbereitet, schützt sich vor bösen Überraschungen. Um die Planung zu erleichtern, haben wir einen Katalog erarbeitet. Nicht jeder Punkt dieser Checkliste wird auf Ihre nächste Auslandsjagd zutreffen. Diesen können Sie also getrost gleich abhaken. Der Rest sollte als Leitfaden für die gezielte Vorbereitung dienen.
 
Ihr Reisevermittler hat sicher ebenfalls noch ortsspezifische Tipps. Und sollten Sie noch Ergänzungen oder Verbesserungsvorschläge haben, teilen Sie uns diese gern mit, damit wir die Liste weiter vervollständigen können.
 

Foto Lukas Wernicke Foto Lukas Wernicke Foto Lukas Wernicke Foto Lukas Wernicke Foto Lukas Wernicke Foto Lukas Wernicke

Gundlegendes

 

  • Welche Wildart soll bejagt werden?
  • In welchen Ländern ist dies möglich?
  • Reise mit Sightseeing-Programm oder reine Jagdreise?
  • Falls Begleitpersonen dabei: Was kann diesen in der Zwischenzeit geboten werden?
  • Geht Ihre Begleitung auf die Jagd oder bleibt sie im Camp?
  • Wird ein Visum für die Einreise in das Zielland verlangt? Falls ja, wann sind welche Unterlagen einzureichen?
  • Welche Reiseunterlagen brauche ich? Reisepass, Waffenpapiere, Impfnachweise.mp3 usw.
  • Dokumente, die unbedingt dabei sein müssen: Pass (beglaubigte Fotokopie des Reiseausweises erspart bei Verlust Zeit und Ärger), Internationaler Führerschein, Kreditkarte, Flugticket, Waffenbesitzkarte, Jagdschein. Bei Reisen innerhalb der EU eventuell EU-Feuerwaffenpass und INF-3-Fomular. Bargeld (US-Dollar werden international akzeptiert)
 

 

Reise & Waffentransport
  • Fahrt mit eigenem Auto: Grüne Versicherungskarte
  • Flugzeug: Frühzeitig nach günstigen Verbindungen schauen oder über Jagdvermittler buchen lassen
  • Eigene Waffe mitnehmen oder Leihwaffe vor Ort?
  • Falls Leihwaffe gewünscht, Informationen über Waffe und Kosten zukommen lassen
  • Flug: Rechtzeitig Waffen- und Munitionstransport anmelden. Alternative: internationaler Versand
  • Frühzeitig Umbuchungsmöglichkeiten mit einbeziehen
  • Welche Transportvorschriften gelten für Waffen und Munition in dem entsprechenden Land?                                     
  • Informieren Sie sich über die klimatischen Bedingungen vor Ort (Sonnen- bzw. Mückenschutz)
 

 

Auswahl eines Jagdreisebüros
  • Sammeln Sie Informationen u¨ber die Anbieter für Ihr Zielland und den Outfitter vor Ort (Beurteilungen im Internet oder Erfahrungen im Bekanntenkreis)
  • Fordern Sie Streckenergebnisse der vergangenen Jagdjahre an
  • Fordern Sie ein schriftliches Angebot, und vergleichen Sie sämtliche Leistungen. Nicht ausschließlich auf den Preis schauen
  • Informieren Sie sich über die Unterkünfte (Hotel, Hütten, Zelte, Flycamps usw.) und lassen Sie sich Bildmaterial zukommen
  • Jagdführung 1:1 oder 2:1?
  • Trophäentransport: Ist der Buchungsagent behilflich?
  • Achten Sie auf Seriosität! Eine Abschussgarantie kann kein Jagdreiseanbieter geben
  • An Reiserücktritts- und -abbruchversicherung denken
  • Zahlungskonditionen klären, falls die Reise erst in der nächsten Jagdsaison stattfindet
  • Sämtliche Zahlungsbestätigungen in Kopie aushändigen lassen (Nur so geht man sicher, dass Geld oder Deposit fürs Reservieren des gewünschten Termins in das entsprechende Jagdland transferiert wird)
  • Nach dem Zahlungsmittel „vor Ort“ erkundigen (Abrechnung erfolgt in der Regel durch Jagdreisebüro am Ende der Jagd)
  • Erkundigen Sie sich über den täglichen Ablauf im Camp und auf der Jagd
  • Höhe der üblichen Trinkgelder für den PH sowie die Campmannschaft?
  • Wie werden die Trophäen vor Ort versorgt?
 

 

Foto Lukas Wernicke
Der Schuss vom Dreibein sollte schon vor der Jagdreise geübt sein (Foto: Lukas Wernicke)
Wildarten & Jagdmethoden

  • Informieren Sie sich über die Lebens- und Verhaltensweise der Wildarten im Zielgebiet (durch Fachliteratur und Gespräche mit ihrem Reiseveranstalter bzw. Outfitter)
  • Erkundigen Sie sich nach der  besten Jagdzeit (beispielsweise Brunft) der entsprechenden Wildart(en)
  • Erkundigen Sie sich nach Trophäenstärken. Geben Sie Ihre Wünsche an
  • Besitzen Sie die körperlichen Voraussetzungen, um die Wildart bejagen zu können (Hochgebirgsjagd, Dauermärsche, Hitze usw.)?
  • Ist ein Mindestkaliber vorgeschrieben?
 

 

Wahl der Ausrüstung
  • Fordern Sie vom Veranstalter eine Liste wichtiger Ausrüstungsgegenstände für Ihr Zielgebiet an
  • Klären Sie vorher, auf welche Verhältnisse sie sich einstellen müssen: warm–kalt, nass–trocken,  Gebirge–Flachland, Ansitz–Pirsch
  • Zwiebelschalenprinzip: lieber mehr dünne Schichten als zu schwere Sachen
  • Guten Regen- und Sonnenschutz. Dazu gehört auch die richtige Kopfbedeckung
  • Verschleißteile der Kleidung (etwa Schnürsenkel) in Reserve mitführen
  • Ausrüstungsgegenstände, die dabei sein müssen: Feuerzeug oder Streichhölzer, Taschenmesser (gehört während des Fluges in den Koffer!), Universalwerkzeug wie Leatherman (empfehlenswert), kleine lichtstarke Taschenlampe sowie Fotoapparat, zudem kleine Stirnlampe. Ersatzbrille, Sonnenbrille
  • Bei Wildnisjagd: kleiner, leichter Tagesrucksack sowie Seesack statt Reisekoffer. Evtl. auch Schlafsack und Isomatte
  • Bei körperlich anstrengenden Jagden hilft jede Art von Ausdauertraining. Mindestens 4 Wochen vorher beginnen. Bei ungewohnter Jagd zu Pferde zusätzlich Reitstunden nehmen
 

 

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Bergjagd erfordert eine Top-Kondition und vielfach auch Reitkünste. Das ist im Vorfeld zu trainieren. Also gegebenenfalls Reitstunden nehmen (Foto: Lukas Wernicke)


 

 

Medizinische Vorsorge
  • Werden spezielle Impfungen empfohlen oder gesetzlich vorgeschrieben? Falls ja, wieviel zeitlicher Vorlauf ist nötig?
  • Auf jeden Fall Reiseversicherung abschließen, die alle Eventualitäten abdeckt, z.B. eine Krankenrücktransport-Versicherung
  • In vielen Ländern ist eine Malaria-Prophylaxe sinnvoll. Info: www.auswaertiges-amt.de
  • Nur abgekochtes Wasser und geschältes Obst verzehren
  • Eventuelle körperliche Gebrechen oder Krankheiten berücksichtigen (Medikamente etc.) und  den Outfitter über den Jagdreisevermittler vorab informieren
  • Mittel gegen Wundlaufen oder Wundreiten mitnehmen
  • Bei langen Überseeflügen erhöhte Thrombose-Gefahr. Möglichkeiten der Vorbeugung mit dem Hausarzt klären
  • Sich vom Hausarzt eine Reiseapotheke zusammenstellen lassen
 

 

Schießtechnische Vorbereitung

  • Möglichst zerlegbare Waffen (Modulbauweise, Take-Down) sowie Wechselläufe und Kunststoffschäfte einsetzen
  • Nutzen Sie ein variables Zielfernrohr, bei Leuchtabsehen Wechselbatterien nicht vergessen
  • Freihändiges Schießen, auch  auf weitere Distanzen üben
  • Üben Sie das Schießen vom Dreibein (stehend)
  • Häufiges Trainingsschießen auf dem Schießstand
  • Schnelles Nachladen mit der eigenen Waffe üben
  • Stabilen und robusten Waffenkoffer einsetzen (besonders wichtig bei Flugreise)
  • Informieren Sie sich über den vorgeschriebenen Munitionstransport durch die Airline und im Reiseland
 

 

Foto Lukas Wernicke
So verpackt werden die Trophäen wohl unbeschädigt in der Heimat ankommen (Foto: Lukas Wernicke)
Trophäenbehandlung
  • Gesetzliche Vorschriften für Rücktransport der Trophäen?
  • Ist ein Cites-Papier nötig?
  • Auswahl eines Trophäenspediteurs und Bekanntgabe der Adresse an den Outfitter
  • Wie sollen die Trophäen präpariert werden?
 

 

Was man sonst noch braucht

  • Fernglas, Entfernungsmesser, Optiktücher, eventuell Spektiv
  • Brustbeutel (Geld, Papiere)
  • Universal-Stromstecker
  • Sprachführer/Karte
  • Für alles, was Strom braucht, Reservebatterien
  • Leichter Sitzstock
  • Informieren, ob Mobilverbindung vor Ort möglich
  • Stabiles Klebeband (Panzerband) für alle möglichen Reparaturen vor Ort
  • Tipps für Gastgeschenke
 

 

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