Auch die San dürfen nicht mehr jagen

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Das Jagdverbot in Botswana trifft auch die Buschleute oder San, wie sie ebenfalls genannt werden. Sie sind eines der letzten Sammler- und Jägervölker und leben seit Jahrtausenden vom Weidwerk.

 

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Die San, ein Jägervolk, dem das Jagen zum Teil verboten wurde (Foto: Hans Jörg Nagel)
Das seit Beginn des Jahres geltende Jagdverbot auf Staatsland untersagt auch ihnen die traditionelle Nahrungsbeschaffung mit Pfeil und Bogen sowie Speer. Dieses Jagdverbot steht offensichtlich im Widerspruch zu einer Entscheidung des obersten Gerichtshofs des Landes aus dem Jahre 2006. Danach dürfen die Buschmänner selbst in Wildreservaten jagen.
 
Mit Lebensmittellieferungen sollen die San nunmehr am Leben erhalten werden. Bereits in der Vergangenheit waren San von Sicherheitskräften immer wieder als Wilderer verhaftet und misshandelt worden.
 
Das Jagdverbot könnte in Botswana zum Ende ihrer jahrtausendealten Kultur beitragen. Im April protestierte Jamunda Kakelebone, ein Vertreter der San, vor dem Buckingham-Palast in London. Die Königsfamilie hatte kurz zuvor Botswanas Präsident Khama, der für das Jagdverbot verantwortlich ist und aufgrund seiner Tourismusinteressen vom Verbot selbst profitiert, bei einer Anti-Wildereikonferenz zu Gast gehabt. „Wir sind keine Wilderer. Wir jagen, um zu überleben“, stand auf seinem Protestplakat.
 
RDB
 


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