Klage gegen Trophäenboykott der Delta Airlines

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21.10.2015

Große amerikanische Jagdorganisationen, die Campfire-Vereinigung von Simbabwe und der tansanische Verband der Jagdfirmen haben in Texas eine Sammelklage gegen Delta Airlines, die zweitgrößte Fluggesellschaft in den USA, erhoben.

 

Der Boykott von Trophäen der Big Five aus Afrika (Elefant, Nashorn, Löwe, Leopard und Büffel) sei eine Diskriminierung und verstoße gegen die Verpflichtung zum Transport legaler und ungefährlicher Güter.
 
Der Klage hat sich auch Corey Knowlton angeschlossen. Er hatte 350,000 US-Dollar für die Jagd auf einen alten Spitzmaulnashorn-Bullen in Namibia bezahlt. Die Jagd war vom Dallas Safari Club im Auftrag der namibischen Regierung versteigert worden. Der Ertrag war im vollen Umfang in den Nashornschutz geflossen. Jagdgegner hatten weltweit gegen die Jagd einen ihrer inzwischen üblichen „shitstorms“ entfesselt. Daraufhin soll Delta Airlines den Transport abgelehnt haben, obgleich die amerikanischen Behörden die Einfuhr genehmigt hatten.
 
Die Kläger weisen darauf hin, dass die Trophäen Erinnerungsstücke von Jägern sind und der Transport in Übereinstimmung mit der Washingtoner Artenschutzübereinkunft (CITES) und nationalen Gesetzen steht. Das ungesetzliche Embargo beraube die Tierbeständen des Schutzes, den die Jagdtouristen mit ihren Zahlungen finanzieren. Die Campfire-Vereinigung von Simbabwe vertritt die Interessen der Dörfer, die im Rahmen des nationalen Campfire-Programms von der Trophäenjagd profitieren. Diese Jagd sei die wichtigste Einnahmequelle von 770.000 Familien mit 2,4 Millionen Kindern gewesen.
 
Neben Delta boykottieren zahlreiche weitere Fluglinien, einschließlich der deutschen Lufthansa, den Transport von Jagdtrophäen aus Afrika. Sie sind eingeknickt vor den Drohungen großer Tierrechtsverbände, die den Fluglinien emotionale Kampagnen und Boykottaufrufe androhen, falls sie weiterhin Trophäen transportieren.
 
CITES selbst steht den Trophäenboykotten ablehnend gegenüber, da auf diese Weise durch die Hintertür das auf internationalen Vereinbarungen beruhende Washingtoner Artenschutzabkommen ausgehebelt wird.
 
rdb
 
 


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